Ammarnäs – super Verhältnisse
Seit drei Tagen ist es kalt und schön. Die Trails sind weitgehend hart und einfach befahrbar. Entsprechend gut komme ich vorwärts. Seit Klimpfäll bin ich zweimal ungefähr 70 km gefahren. Heute waren es von Syterskalstuga bis Ammarnäs nochmals etwa 55 km.
Die Hunde laufen wunderbar. Langsam kristallisieren sich die Rollen auf dieser Tour heraus. Fünf von acht Hunden sind in Lead gelaufen.
Meine Favoriten Volek und Diesel fallen dabei ab. Dafür begeistern mich Lurvas und Kosh. Mig zeigt sich ebenfalls als zuverlässig. Alle beginnen meine Kommandos zu verstehen.
Für morgen ist nochmals gutes Wetter angesagt. Für den ersten Nationalpark habe ich die Freigabe erhalten! Ich freue mich auf einen weitern schönen Tag auf dem Trail. Heute Abend geniesse ich den Komfort eines Hotels. Wahrscheinlich das letzte mal auf dieser Tour.

Klimpfjäll
Seit vorgestern geht es wieder vorwärts, nachdem ich lange mit dem vielen Neuschnee kämpfte. Nach Star Blåsjö gab es wieder gut befahrene Motorschlittenspuren. Am Freitag glaubte ich erst, es hätte aufgehört zu schneien. Ich hörte nichts mehr auf dem Zeltdach, weil es schon mit Schnee bedeckt war…
(Der erste blaue Himmel nach den vielen Schneefällen!)
Inzwischen bin ich in Klimpfäll eingetroffen. Ich hatte mir immer vorgestellt, ich würde bei schönem Wetter über den Berg von Süden her hier ankommen und das ganze Tal wieder sehen, das ich so gut kenne. Gesehen habe ich wie der Schnee an mir vorbeifegte. Der Wind erreichte gut Sturmstärke (25 m/s). Die Hunde waren wenig begeistert und hielten zwei Mal an. Sie hätten sich am liebsten hingelegt.
Ich musste sie überzeugen weiterzugehen. Dazu veränderte ich das Gespann. Auf dem halben Weg machte ich eine Pause in Slipsiken (Hütte). Einen Moment fragte ich mich dort, ob ich nicht bleiben sollte. Doch dann klarte es etwas auf, ohne dass der Wind nachliess. Unten im Tal kam mir Jan-Erik entgegen. Er hatte meine Fahrt über das Fjäll online verfolgt. http://share.findmespot.com/shared/faces/viewspots.jsp?glId=0IqHacczHpq6c4c6LhWA0XuYgqJy5BFsH
Am Tag zuvor erreichte ich Raukasjö, ein abgelegener Hof mit einem kleinen Café. Dort gibt es die besten Waffeln Schwedens. Sie werden nach den Sonntagsrezept gemacht. Schon der Teig besteht vor allem aus Schlagrahm. 🙂
Viertel vor Vier war ich dort, um vier Uhr schliessen sie. Ich hatte Glück und genoss die schon lange eingeplante Waffel in vollen Zügen. Das zweite Glück war, dass es auch noch ein Bett frei hatte. So konnte ich die Fahrt nach Klimpfäll auf den Sonntag verschieben. Die Hunde hatten schon viel geleistet und die Nachtruhe mehr als verdient.
Heute Montag ist Ruhetag. Ich warte auf die kalten Nordwinde, die morgen einsetzen sollten. (Aktuell gibt es wieder einmal Rekordtemperaturen in Schweden.) Wenn der feuchte Schnee gefriert, bekomme ich eine perfekte Unterlage, um grosse Distanzen zurücklegen zu können. Ausgeruhte und wohl genährte Hunde sind die beste Voraussetzung, die ich schaffen kann. Ich freue mich!
PS: Auf dem Bild im letzten Blog sind vier Hunde zu sehen. Diesel ist fast ganz zugeschneit.
Gäddede
Es gibt Tage wie den letzten Sonntag. Er begann sehr kalt, die Sonne schien und alles passte. Den Abend zuvor hatte ich mit Margareta und Lasse verbracht. Das Essen im Hotel Holmen war ausgezeichnet. Vor allem das Vorspeisebuffet war hervorragend.
Margareta und Lasse brachten mir das Hundefutter für den zweiten Teil. Der Schlitten war also richtig schwer. Dennoch waren wir mit einer Leichtigkeit unterwegs, die mir gefiel. Sogar die kalte Luft fühlte sich weich an auf der Haut. So machte es Freude mit den Hunden unterwegs zu sein. Lurvas machte seinen Job als Leithund richtig gut und so war es ein einfaches einen perfekten Platz für den Lunch zu erreichen.
Für die Nacht fand ich ausserhalb von Valsjöby ein Ort zum Campieren. Zu meiner Überraschung kam ein Jogger vorbei, mit dem ich mich kurz unterhielt.
Von hier wollte ich in einem Tag über die Berge nach Gäddede. Die Rechnung ging gar nicht auf. Bis an die Waldgrenze hatte es Spuren von Schneemobilen, wie erwartet. Dann sollte windgepresster Schnee kommen. Beton nennen ihn die Schweden. Der war aber unter einer dicken Schicht Neuschnee begraben. Dieser wiederum war von einer eisigen Kruste überzogen, durch die wir bei jedem Schritt durchbrachen. Bei insgesamt 34 Füssen eine ziemlich mühsame Geschichte.
Sie endete mit einer Übernachtung beim Lobbnesjö. Also weit oben auf den Bergen. Tags darauf windete und schneite es ziemlich. So entschied ich mich sicherheitshalber zu bleiben.
(Wie viele Hunde liegen hier vor dem Schlitten?)
Die Abfahrt von dort war den Namen nicht wert. Weil der Schnee tief war, musste ich den Hunden bergab vorausgehen und ihnen eine Spur vorbereiten, so dass sie den Schlitten ins Tal ziehen konnte.
Inzwischen habe ich die Schwierigkeiten hinter mir und bin sicher in Gäddede angekommen. Hotel, Sauna und Essen sind wunderbar. Auf ein richtiges Bette freue ich mich jetzt schon, auch wenn ich mit dem Schlafkomfort auf meiner EXPED-Downmat sehr zufrieden bin.
Voraussichtlich in zwei Tagen werde ich in Klimpfjäll ankommen. Dort, wo ich meine erste Schritte als Musher gemacht habe. Ich bin gespannt, wie sich der Ort verändert hat.
PS: In meinen Team laufen acht Hunde: Lurvas, Volek, Mig, Kosh, Diesel, Addi, Riggu und Heckler. Mehr zu den Herren schreibe ich gerne später mal.
Jänsmässholmen
STF Fjällstation Storulvån
Habe gestern Jänsmässholmen erreicht. Ein kleiner Ort mit einem feinen Hotel. Das Nachtessen mit zwei Freunden hier war richtig lecker. Sie haben mir das Hundefutter für die Weiterfahrt gebracht. So nun wird der Schlitten wieder deutlich schwerer sein für die nächsten Tage.
Gestern und Vorgestern kam ich gut voran. Je weiter nach Osten ich gekommen bin, desto besser waren die Trails. Nach der Nacht am Ende des Norra Rensjön zweifelte ich noch, ob es möglich sein würde in zwei Tagen fast 120 km zu fahren. Der Sturm vom Mittwoch hatte den reichlichen Neuschnee in die Täler geblasen. In der Höhe kam ich sehr gut voran. Aber die «Abfahrt» nach Medstugan verdiente den Namen nicht. Der Schnee lag hüfttief. Ich musste abwärts für die Hunde eine Spur vorbereiten. Zurück auf den Schlitten gehen und dann wieder ein kleines Stück fahren. Anschliessend ging es wieder von vorne los. Vorangehen. Zurücksteigen und wieder ein paar Meter fahren. Doch kurz nach dem Dorf wartete das Glück in Form einer Schneemobilspur auf mich. Das beste war. Sie endete nicht und ich kam nach dem strengen Tageseinstieg plötzlich gut voran.
Die Hunde laufen gut. Jeden Tage etwas besser. Zwischendurch erreichen wir Geschwindigkeiten, von denen ich sonst nur träumen kann. Lurvas entpuppt sich je länger je mehr als der neue Leithund. Er hört auf Kommandos und legt ein gutes Tempo vor. Er ist offensichtlich bereit Verantwortung zu übernehmen.
Die ersten Tage
Am Sonntag war es so weit. Kurz nach neun Uhr löste ich die Startleine in Grövelsjö. Vor mir liegen gut 1300 km bis Treriksröset. Der Tag beginnt mit einem Anstieg von etwa 300 Höhenmetern. Gegen Mittag erreiche ich den Rogensee. Die Nacht verbringe ich bei der Skedsbrostugan.
Der zweite Tag führt mich über 60 km zur Fältjägarstugan. Gut acht Stunden waren wir unterwegs. Zeit genug um die vielen Nuancen von Grautönen am Himmel zu studieren. Von schneegrau bis tintengrau gab es alles.
Der dritte Tag beginnt mit Warten. Der Wind pfeift um die Hütte und morgen soll es schlechter werden. Sobald der Wind nachlässt, mache ich mich auf den Weg nach Storulvån. Das liegt fast im Tal und ist etwas windgeschützt.
Das Weisse Band
Foto: Lukas C. Steiner
Morgen (Sonntag 12.3.) geht es los! Ich bin heute in Grövelsjön eingetroffen und haben alles vorbereitet. Die Hunde sind bereit. Nach einem Pausentag und zwei Tagen im Hundeanhänger wirken sie schon fast etwas überdreht. Ich werde morgen die Kräfte gut einteilen müssen.
Die letzten beiden Wochen habe ich zwei Touren in den Kirunafjällen geführt. Es war wunderbar mit beiden Gruppen. Auf der zweiten Tour haben wir gezeltet. Die Temperaturen fielen bis gegen -25°C. Ein guter Einstieg in meine Tour, auch wenn für die nächsten Tage milde null Grad angesagt sind.
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